Montag, Oktober 10, 2005

Neues aus Frohnau




Hallo Alex,
hab mich sehr über Dein Mail gefreut.
Manchmal kann ich es noch gar nicht fassen dass wir hier sind. Es gibt so schöne Erlebnisse, jeder Tag hält Neues parat. Heute war ich mit den kleinen beiden in der Stolper Heide. Es sind nur wenige Minuten Fussweg, bis ans Ende der Siedlung hier. Dann ist man direkt schon in Brandenburg, hier war sicherlich mal der Grenzstreifen.
Es gibt einen schönen Fussweg, auf einer Seite Wald (mit hunderten Fliegenpilzen), auf der anderen Seite die Heide mit Sand und hohem Gras. Wir haben uns in den Sand gesetzt und über die Teilung von Deutschland geredet, es war wie Urlaub am Strand...
Wenn man durch den Wald läuft (Eichenwald) sind auf ganzer Strecke die Spuren von den Wildschweinen zu sehen, sie laben sich an den Eicheln die herabfallen. Ruth hat von Schulfreunden erzählt bei denen die Schweine bis in den Garten kommen! Bisher haben wir noch keine Wildschweine "in echt" gesehen.
Die Kinder spielen noch nicht Fußball, Andreas möchte sich nächste Woche mal drum kümmern. So langsam sind uns die Abläufe hier vertraut, wir können uns unter den nahegelegenen Straßennamen und Ortsteilen etwas vorstellen. Ich habe inzwischen keine Hemmungen mehr auf "hochdeutsch" zu reden, somit scheine ich bereit für die Welt da draußen, außerhalb unseres Gartenzaunes, zu sein. Bin mal gespannt wie die Leute hier so sind.
Gregor hat sich auch gut eingefunden hier. Nachdem er in der ersten Woche zur Schule gebracht und wieder abgeholt wurde, in der zweiten Woche nur noch hingebracht wurde, ging er letzte Woche schon alleine hin und kam alleine heim. Er hat eine nette Klasse und eine kompetente Lehrerin erwischt, einmal war bisher ein Junge (Jaspar) zum Spielen da. Da die Schule ein riesengroßes Einzugsgebiet hat wohnen die Kids nicht gleich um die Ecke. Und da die Schule ja sehr lange geht ist das Bedürfnis nicht so groß sich mittags zu verabreden.
Ruth hat auch schon Freundinnen gefunden, zwei davon heißen Kira und Leonie... Ein Freund von Lukas heißt übrigens Kiran. Ja die Namen der Mitschüler sind insgesamt exotischer als im Allgäu, wir werden dennoch einen traditonellen Namen für unser Baby aussuchen. Es kommt übrigens im Februar und wird ein kleiner Wassermann/-frau wie Ruth. (und Emily).
Dorothea ist hier wie erlöst. Sie geht jetzt in die Realschule und hat auch sehr nette Lehrer und eine ordentliche Klasse erwischt. Da die Schule im nächsten Ortsteil ist hat sie hier noch wenige Freunde, zwei Jungs klingeln ab und zu. Da sie in einem naturwissenschaftlichen Zweig gelandet ist und sie bisher weder Chemie noch Physik hatte muss sie einiges nachholen. Einer der Jungs gibt ihr Nachhilfe , Doro ist da sehr unkonventionell...
Soviel für heute, mach’s gut und grüß alle von uns,
Michaela

1 Kommentar:

viapatricia hat gesagt…

Heute habe ich von einer Nachbarin erzählt bekommen dass am Rande von unserer Siedlung tatsächlich der Grenzstreifen in die DDR war. Drei Reihen Stacheldraht und Hunde hinderten die Menschen am überschreiten der Grenze. Dazu die patroullierenden Soldaten. Brrr... Heut kaum vorstellbar. Das wohl einzige schöne daran ist dass heute so unberührte Natur vorzufinden ist.