Hallo Alex,
erstmal gratuliere ich Dir zum Einzug ins neue Heim! Das ist ja wirklich eine rekordverdächtige Bauzeit gewesen!!
Ist es schön geworden? Gefällt es Dir? Was hast Du denn jetzt für eine Adresse?
Wenn Du von Umzug schreibst, werden bei mir ein paar Erinnerungen geweckt - der Umzug nach Berlin steckt mir noch immer in den Knochen. Sei froh dass Du es nun hinter Dir hast.
Tja, was soll ich über mein "neues" Leben schreiben? Heut ist der Kleine genau drei Wochen alt, so etwas wie Alltag oder Routine ist noch nicht in Sicht... Er hat noch einen sehr unregelmäßigen Rhytmus, doch alles in allem bin ich sehr zufrieden. Er ist gesund, hübsch und einfach zuckersüß. Ich glaube dass er sich bei uns sehr wohlfühlt, er wird rundum geliebt und verwöhnt.
Die Geburt war etwas anders geplant...
Wir wollten ja ins Geburtshaus gehen und dort ambulant entbinden. Wir hatten uns sehr mit dem Thema Wassergeburt beschäftigt und wollten unser Kind in der kuscheligen großen Wanne gebären (40 % aller Geburten im Geburtshaus werden im Wasser geboren!!)
Nachdem der Termin bereits um 8 Tage überschritten war ging es nachts um drei Uhr mit kräftigen Wehen los. (Nachdem ich um halb ein Uhr gekotzt habe). Etwa um 4 Uhr rief Andreas die Hebamme an die sich dann gleich auf den Weg ins Geburtshaus machte.
Es gab nur ein kurzes Stelldichein. Die Hebamme konnte beim Tasten keinen Kopf finden, ich dachte ich hör nicht recht!!!!!!! Sie bestand darauf dass wir zur nahegelegenen Klinik zum Ultraschall fahren. Es blieb mir nichts anderes übrig, mich trotz starker Wehen wieder anzuziehen und mit Andreas und Birgit der Hebamme in die kalte Februarnacht hinauszugehen.
Die Wehen kamen schon 2-3 minütlich in einem Riesenkaracho. Ich hab auf dem Weg zur Geburtsabteilung nur noch gebrüllt, zum Glück hatte uns Birgit angemeldet, wir wurden schon erwartet. Der Ultraschallbefund war so wie es Birgit "ertastet" hatte: Das Kind lag QUER!!!!!!! Da die Wehen schon so massiv waren blieb nur der Ausweg eines Kaiserschnittes, ich hab dankbar eingewilligt und bekam gleich darauf einen Tropf der die starken Schmerzen nahm.
Parallel wurde alles für die OP vorbereitet, ich bekam eine PDA und Andreas einen grünen Anzug mit Mütze. Die Geburt selbst hätt ich mir übler vorgestellt, es war für mich erst mal eine Erleichterung dass die hammermäßigen Wehen aufhörten. Irgendwann hatte jemand nach der Uhrzeit gefragt, das Kind musste nun geboren sein. Eine Viertel Stunde später bekam ihn Andreas der an meinem Kopfende saß.
Es war zum Glück alles gut ausgegangen, dem Kind ging es gut - ich bekam einen Tropf mit Schmerzmitteln und hatte einen Blasenkatheder.
Da es ja ganz und gar nicht so war wie wir uns vorgestellt hatten - zumal ich in Charlottenburg lag, fast eine dreiviertel Stunde mit öffentlichen Verkehrsmittel von zuhause entfernt - bin ich am nächsten Tag kurzentschlossen heimgegangen. Die Ärztin hatte sowas wohl noch nie erlebt, ich musste einige Zettel unterschreiben und bekam in den Mutterpass einen dicken Vermerk "..entgegen ärztlichen Rat..".
Doch es war die beste Entscheidung, ich hatte daheim viel mehr Ruhe und immer einen Betreuer für das Baby. Im Krankenhaus konnte ich ihn ja nicht einmal selbständig vom Bett herausholen, die Schwestern hatten ja kaum Zeit. (Dazu ungewohntes Essen, ständig Besuch bei der Zimmergenossin und eine große Unruhe durch das Personal von der Putzfrau bis zur Babyfotografin..) Daheim hatte ich die selben Schmerzen, ich lag einige Tage nur im Bett. Mein einziger "Ausflug" ging zum Klo, später dann zum Tisch. Ich hatte eine sehr kompetente Hebamme die täglich 1-2 Stunden kam und vom Nabelpudern bis Fädenziehen alles gemacht hat. Sie kommt nächste Woche nochmal zum Abschluss.
Inzwischen bin ich wieder hergestellt, bis auf ein Hämatom um die Narbe ist nichts mehr zu sehen.. Die Milch läuft üppig und der erste Babyblues ist auch überstanden! Ich war froh dass ich so von meiner Familie umsorgt wurde, die Kinder und Andreas waren froh dass ich zuhause war. So langsam mach ich wieder mehr im Haushalt, es gibt ab und zu einen selbstgemachten Kuchen und manchmal steht das Essen schon auf dem Tisch wenn die hungrigen Schulkinder heimkommen.. Doch ich hatte es schon ganz vergessen wie anstrengend so ein Baby doch sein kann, man gibt seinen gewohnten Tagesablauf total auf um tag und nacht nur an das Baby zu denken..
Soviel für heute,
grüß alle von mir,
Michaela